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  • Hanna Johannsen

Superfood Brennnessel

Aktualisiert: 20. Apr. 2020

Jeder kennt sie: die Brennnessel, der botanische Name lautet Urtica dioica. Sie hat leider einen nicht so guten Ruf, denn jeder denkt nur an den brennenden Juckreiz auf der Haut, der entsteht, wenn man mit ihr in Kontakt kommt. Dabei ist die Brennnessel bei weitem kein lästiges Unkraut, sondern ein tolles Heil- und Küchenkraut.

Man kann sie sogar als heimisches Superfood bezeichnen. Sie hat viele wertvolle Inhaltsstoffe. Sie enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem noch reich an Mineralstoffen wie Calcium, Eisen und Kalium und sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Die Brennnessel ist außerdem eiweißreich.

Hast Du also Brennnesseln im Garten, reiße sie nicht heraus. Das hört sich jetzt erst einmal komisch an? In diesem Artikel wirst du erfahren, was die Brennnessel kann und welche leckeren Gerichte sich mit ihr zaubern lassen.


Ernte der Brennnessel

Am besten schmecken Brennnesseln bis zur Blüte, d.h. von März bis Juni kannst du die jungen zarten Blätter sammeln. Im Sommer solltest Du nur die oberen 5-10 cm langen Triebe ernten, dort ist der Nitratgehalt geringer. Im Spätsommer dann eignen sich die reifen Samen ganz hervorragend getrocknet z.B. auf Brot oder im Müsli.

Wichtig ist, dass du bei der Ernte Handschuhe trägst, um dich vor den Nesseln zu schützen. Achte auch darauf, wo du die Brennnesseln erntest. Ist es neben einem Acker, wo viel gespritzt wird oder ist es vielleicht am Wegesrand, wo auch gerne die Hunde entlanglaufen?

Ich habe mir mittlerweile mein eigenes Brennnesselbeet im Garten angepflanzt. Es ist eine herrlich unkomplizierte Pflanze, die ganz von alleine wächst.

Sie kommt zum einen als Heilkraut als auch als Küchenkraut zum Einsatz.


Brennnessel als Heilkraut

In der Naturheilkunde findet die Brennnessel vor allem Verwendung bei Harn- und Nierenbeschwerden, zur Anregung des Stoffwechsels sowie bei Verdauungsbeschwerden. Sie wirkt z.B. entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend und immunsystemstimulierend. So wird sie zur begleitenden Therapie bei einer Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten eingesetzt, wie z.B. Harnwegsentzündungen, Rheuma oder Gicht.


Brennnessel als Küchenkraut

Das leckere Wildkraut kannst du für viele verschiedene Gerichte verwenden. Es kommt auf die richtige Zubereitung an.

Die juckenden Brennhaare werden durch Kochen, Dünsten oder Trocknen unschädlich gemacht. Wer die Blätter gerne in einem Salat genießen möchte, kann sie mit Frischhaltefolie abdecken und mit dem Nudelholz drüberfahren. Auch das Pürieren in einem Mixer zerstört die Haare der Brennnessel, so dass sich Pesto, Kräuterbutter, Smoothies oder Säfte problemlos zubereiten lassen.

Wer gerne Pasta mag, kann es mit einem Brennnessel Pesto versuchen. Hier kann man 1-2 Handvoll Brennnesseln (oder auch noch weiteren Wildkräutern, z.B. Giersch, Löwenzahn, Bärlauch) mit Pinienkernen (oder Sonnenblumenkernen, Walnüssen oder Mandeln) und einem leckeren pflanzlichen Öl, wie z.B. natives Olivenöl oder Leinöl pürieren. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen und wer mag, kann auch noch geriebenen Parmesan hinzufügen.


Auch die Samen der Brennnessel sind sehr lecker. Sie werden im Spätsommer geerntet und auf Zeitungspapier oder in einem Karton an einem trocknen Ort nicht in der Sonne getrocknet und anschließend in einem Schraubglas gelagert. Sie haben einen nussigen Geschmack und eignen sich hervorragend im Müsli oder auf Brot. Man kann sie auch beim Brotbacken in den Teig geben.


Wer gerne Chips mag, kann die Brennnesselblätter auch in einer Pfanne frittieren. Zum Frittieren eignet sich z.B. raffiniertes Rapsöl. Dieses wird erhitzt und die Blätter werden kurz in das Fett getaucht, bis sie fest sind. Lecker!


Die Blätter der Brennnessel schmecken auch sehr gut als Gemüse zubereitet. Dazu etwas Knoblauch in einer Pfanne anbraten, die Brennnesselblätter (dafür benötigst du etwas mehr, da die Brennnessel wie Spinat in sich zusammenfällt) kurz in kochendem Wasser blanchieren, herausnehmen und mit dem Knoblauch und der Sahne vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!


Ich hoffe ich konnte dich inspirieren und vielleicht hast du ja Lust eines der Ideen umzusetzen, wenn du das nächste Mal an einer Brennnessel vorbeiläufst. Ich wünsche dir viel Spaß und guten Appetit.

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